Unser Köln
Wochenmärkte in Köln
Lars Germann · 13.05.2025

Der Riehler Wochenmarkt. Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Britta Schlier
Der Himmel ist voller Wolken, aber die ältere Dame strahlt über das ganze Gesicht. Sie sitzt auf einer kleinen Bank neben ihrer Freundin, vor ihnen dampfen zwei Becher mit frischem Kaffee. Um sie herum herrscht Trubel wie auf einem orientalischen Basar: Der Riehler Wochenmarkt ist an diesem Samstagvormittag gut besucht.
„Ich liebe das, am Kaffeestand ins Gespräch zu kommen, Bekannte zu treffen, sich auch mal über Rezepte auszutauschen“, freut sich Annemone Schmidt* (72). Und ihre Freundin Susanne Meier* (57) ergänzt grinsend: „Wir sind nur wegen der Kaffeebude hier.“ Da kommt ein Pärchen an den Tisch, man kennt sich offenbar. Großes Hallo – und schon wird nach allen Regeln der Kunst geklönt.
Direkt vom Erzeuger
Die Kölner Wochenmärkte sind für viele Menschen mehr als nur Orte in den Veedeln, an denen man frisches Obst, Gemüse, Käse und Wurst, oft direkt vom Erzeuger, einkauft. Kölner gelten ja ohnehin als gesellig und offen, da wird überall mal „de Schnüss geschwaad“. Man kennt sich und auch wenn nicht: Kunden werden gerne mit einem aufheiternden Spruch bedacht.
„Die Kölner Wochenmärkte sind Institutionen in den Veedeln“, findet auch Julien Möller-Wimberg, Leiter der Marktverwaltung der Stadt Köln: „Der direkte Kontakt mit den Händlern und Erzeugern, das Gespräch mit den Nachbarn und Bekannten machen den Einkauf auf dem Wochenmarkt aus.“
Aus der Region und aus der ganzen Welt
Ein Einkaufserlebnis, das in Köln jede Woche 63 Mal an 38 Standorten stattfindet, manche auf kleinen Plätzen, andere ziehen sich in die Länge. Wie hier in Riehl mit etwa 200 Metern. Etliche Marktstände und Verkaufswagen reihen sich aneinander. Das Angebot reicht von frischen Lebensmitteln aus der Region und aus der ganzen Welt über Schnittblumen bis hin zu Schals aus Naturseide und selbstgezogenen Kerzen.
Doch zurück zum Kaffeestand. „Das ist hier der soziale Treffpunkt“, bestätigt Hardy Monegel, der gerade alle Hände voll zu tun hat. Ihm gehört die niedliche „Kaffeebud“ auf vier Rädern. Damit macht er nicht nur in Riehl Station, auch auf dem Chlodwig- und auf dem Neptunplatz ist er dabei. Und überall hat er seine „Stammgäste“: Menschen wie Annemone Schmidt eben, die eigentlich mit ihrer Freundin zum Zoo unterwegs war – aber der ist ja morgen auch noch da.
* Namen von der Redaktion geändert
Der tägliche Markt:
Mo–Sa 7–13 Uhr, Wilhelmplatz
Der fast tägliche Markt:
Di, Do, Sa 7–14 Uhr, Wiener Platz
Alle anderen Märkte finden ein- bis zweimal in der Woche statt.
Mi und Sa:
Riehler Gürtel, 7–13 Uhr
Der Ökomarkt:
Di und Fr Severinskirchplatz, Do Maternusplatz und Neusser Platz, Sa Rudolfplatz, immer 8–14 Uhr
Der lange Markt:
Mi, 11–18 Uhr, Rudolfplatz, Sa bis 14.30 Uhr Wilhelmplatz, Liverpooler Platz, Kalker Post
Alle Kölner Wochenmärkte mit Adressen und Öffnungszeiten auf www.stadt-koeln.de
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