Digitale Welt
Kontaktlos zahlen mit NFC-Technologie am Finger
Antje Schlenker-Kortum · 31.10.2024
Kennen Sie das Portemonnaie am Finger? Foto: iStock.com/architectphd
Die Deutschen zahlen immer noch am liebsten bar, doch immer häufiger auch digital. Die Gründe liegen sprichwörtlich auf der Hand: Kontaktlos zahlen ist anonym, unkompliziert und hygienisch.
Möglich macht das eine besondere Technologie, die „Near Field Communication“, kurz NFC – ein winziger Nahfeld-Chip. Kredit- und andere Bezahlkarten verfügen heute standardmäßig über einen solchen Chip. Besonders komfortabel ist, dass der kleine Chip in verschiedene Geräte, die wir eh bei uns tragen, verbaut werden kann. So wird er bereits standardmäßig in neue Smartphones, Tablets und Smartwatches, also Uhren, integriert.
So funktioniert NFC-Technologie
Und eben auch in Fingerringe. Er wird dann mit einer Bezahlkarte verknüpft. Der Vorteil ist, dass diese Ringe wasserfest sind, immer am Finger bleiben können, etwa auch im Schwimmbad, und man sie nicht laden muss. Man kann mit ihnen aber mehr als nur bezahlen: So ist es möglich, das Handy zu entsperren, Türen zu öffnen oder Informationen mit Smartphones von Freunden zu teilen.
Die Technologie basiert auf Funkwellen, die das Sender- und das Empfängergerät an der Kasse untereinander austauschen. Der Sender, also der Chip, kann bis zu 250 Kilobyte speichern – ausreichend für Bankdaten, Codes, Passwörter oder andere Datepakete!– und hat eine einmalige Identifikationsnummer. Beim Einkauf reicht es also, den im Ring integrierten NFC-Chip nah an das Lesefeld des Bezahlgerätes an der Kasse zu halten, und der Vorgang ist erledigt.
Wie sicher ist NFC-Technologie?
Bei kleineren Beträgen bis zu 50 Euro funktioniert das ohne Geheimzahl. Für größere Summen ist, wie beim gewohnten Bezahlen mit der EC-Karte, die PIN-Eingabe erforderlich. An der Ladenkasse werden nur die nötigsten Informationen und keine Personendaten abgerufen – sekundenschnell, in einer Distanz von weniger als zehn Zentimetern.
Jede dieser Übertragungen wird mit einem eigenen Code verschlüsselt. Zudem müssen Bezahlterminals strenge Sicherheitsauflagen der Banken erfüllen. Die Banken arbeiten mit den NFC-Chip-Herstellern zusammen, was die Anwendung für die Nutzer vereinfacht. All das macht die Technologie besonders sicher vor kriminellen Zugriffen.
Akzeptiert wird NFC dort, wo das Wellensymbol zu sehen ist, also fast überall, etwa im Supermarkt und an Tankstellen. Die Entwicklung geht weiter zum Smart-Ring. Manche Modelle verfügen über Sensoren zur Messung von Gesundheitsdaten wie Herzfrequenz, Temperatur, Sauerstoffsättigung und Atmung. Diese Daten können dann über eine Smartphone-App abgelesen werden.
Diese grafisch angedeuteten Funkwellen sieht man häufig an Kassen oder am Ladeneingang. Sie signalisieren: Hier kann man kontaktlos zahlen. Photo: Pixabay
Was kostet ein NFC-Ring?
Einfache Ringe aus Metall mit Bezahlfunktion sind ab 8 Euro zu haben. Modelle aus Holz, Keramik oder mit Schmucksteinen sind teurer. Smart-Ringe für Gesundheitsdaten kosten ab 35 Euro.
Ist mein Smartphone NFC-fähig?
Alle Android-Smartphones, Version 4.0 oder höher, und iPhones ab Version 6 sind standardmäßig mit der NFC-Technologie ausgestattet.
Wie aktiviere ich NFC im Smartphone?
In den „Einstellungen“ unter „Verbindungen“ können Sie die Funktion „NFC und kontaktlose Zahlungen“ aktivieren oder deaktivieren.
Tags: NFC-Ring , NFC-Technologie , wearables
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