A- A A+

Apps und Webseiten

Gesundheitsapp auf Rezept

Redaktion · 24.11.2020

Fitness-Armbänder zählen zu den Lifestyle-Produkten. Aber sind sie auch medizinisch sinnvoll? Foto: Pixabay

Fitness-Armbänder zählen zu den Lifestyle-Produkten. Aber sind sie auch medizinisch sinnvoll? Foto: Pixabay

Das eigene Smartphone als Gesundheits-Assistent? Ja, gute Idee! Jetzt gibt es sogar Apps auf Rezept.

Mit Inkrafttreten des Digitalen-Versorgungs-Gesetzes (DiGAV) gibt es einen Leistungsanspruch von Krankenversicherten auf Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA). Sie sollen Patienten, aber auch behandelnde Ärzte und Therapeuten, bei der Erkennung, Überwachung, Behandlung und Linderung von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen unterstützen. Damit wird die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorangetrieben, sollen Lücken in der Gesundheitsversorgung geschlossen werden. Besonders, da wo es lange Wartelisten für freie Therapieplätze gibt.

Schrittweise lässt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die digitalen Helfer von Experten prüfen. So werden nach und nach Apps freigegeben, die einen qualifizierten Nutzen haben können. Außerdem bieten sie eine höhere Sicherheit für persönliche Daten.

Wozu der Aufwand? könnte man fragen. Es gibt bereits unzählige Apps, viele sogar kostenfrei wie Ernährungsberater und Lauftrainer. Oder Lifestyle-Geräte, die man am Körper trägt - wie beispielsweise Pulsmesser. Da fühlte sich oft allein gelassen, wer eine zertifizierte, anspruchsvolle App suchte.

Aber das wird sich mit den Apps auf Rezept ändern.

Gesundheits-Helfer auf dem Prüfstand

Seit Oktober 2020 können Gesundheits-Apps in Deutschland vom Arzt erstmals verschrieben werden. Sie müssen im DiGA-Verzeichnis gelistet sein. Sie werden nach und nach geprüft und als Kassenleistung zugelassen. So zum Beispiel die Tinnitus-Therapie „Kalmeda“, die digitale Unterstützung „Velibra“ für Patienten mit Angststörungen, „Somnio“ bei Schlafstörungen, „zanadio“ bei Adipositas oder „Vivira“ bei Schmerzen in Rücken, Knie und Hüfte.

Hans-Jürgen Daas von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Köln erklärt, wie man als Patient daran kommt: Den Hausarzt darauf ansprechen, App verschreiben lassen und das Rezept bei der Krankenkasse einreichen. Eine Zuzahlung sei nicht nötig. Aktuell erhalten die Patienten dann einen speziellen Code, womit sie die App freischalten können.

Bisher hatten Ärzte wenig Einfluss auf die Nutzung von Gesundheits-Apps. Nur vier Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen gaben laut einer Umfrage der KKH an, eine App auf Empfehlung eines Arztes angewendet zu haben.

Mehr Informationen darüber, welche Apps sonst noch empfohlen werden, und was hinsichtlich des Datenschutzes zu beachten ist, können Sie auf der Seite der Verbraucherzentrale nachlesen: www.verbraucherzentrale.de.

Sie wollen mehr Gesundheitsthemen? - Das könnte Sie auch interessieren:

Wie steht es um Ihren Medikationsplan? Behalten Sie Ihre Medikamente im Überblick: Wirkstoff-Mix im Griff.
Wie steht es um die ärztliche Versorgung in Köln – Hier erfahren Sie die wichtigsten Fakten und Adressen: Wohin im Notfall?
Früherkennung ist wichtig – gerade bei  Hautkrebs: Die unterschätzte Gefahr.

Apps, Smartphone und Co - Medien finden Sie spannend? Dann sollte Sie das sehr interessieren:

Die nutriCARD-App - die App-Empfehlung der Redaktion. Lesen Sie über den Mobilen Ernährungsberater.
Das Handy hilft beim Einkaufen – mit der App CodeCheck: Was ist drin in der Kosmetik?
Wer gern tiefer in das Thema Sicherheit im Internet eintauchen will, liest: Sicher online mit silver-tipps.de.

 

Tags: Apps , Therapien