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Leben in Köln

Labor hilft der Zukunft auf die Sprünge

Redaktion · 11.07.2019


Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Sehr geehrter Herr Prof. Kohls,
liebe Studentinnen der KISD,
sehr geehrter Herr Stadtdirektor Dr. Keller,

sehr geehrte Frau Professor Mager, die ich heute zwar nicht persönlich begrüßen kann, da sie sich aktuell im Ausland befindet. Vielleicht besteht aber gleich auf anderem Wege die Möglichkeit, ihr unsere Grüße zu übermitteln, (Videobotschaft) sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

„Im Nachhinein ist jede gute Idee logisch, aber um dorthin zu gelangen, muss man die Denkrichtung ändern.“ Mit diesem Zitat von Edward de Bono (britischer Schriftsteller, Mediziner und Kognitionswissenschaftler) begrüße ich Sie hiermit herzlich zur Eröffnungsveranstaltung in den Räumen des ZukunftsLabors der Stadt Köln.

Köln ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch digitalsten Städte Deutschlands. Wir leben in einer wachsenden Stadt. Sie braucht eine qualifizierte Stadtverwaltung mit gutem Service für die Bürgerinnen und Bürger und mit guten Arbeitsbedingungen.

Wir haben die Verwaltungsreform auf den Weg gebracht, damit wir uns nachhaltig so aufstellen, dass wir den Chancen und Herausforderungen angemessen begegnen können. Daher freue ich mich, mit Ihnen gemeinsam heute hier das ZukunftsLabor zu eröffnen. Ich sehe es als wichtiges Instrument, um den Reformprozess voranzutreiben hin zu einer modernen und leistungsfähigen Verwaltung. Ein Prozess, der spannend und ereignisreich wird!

Ich freue mich, dass so viele Amtsleiterinnen und Amtsleiter heute hier erschienen sind. Sie bekunden damit alle Ihre Öffnungsbereitschaft für die Modernisierung unserer Verwaltung, meine lieben Kolleginnen und Kollegen. Danke, dass Sie dieses Signal senden und Ihren Mitarbeitern mit gutem Beispiel voran gehen. In zweiter Instanz möchten wir alle Kolleginnen und Kollegen mitnehmen und ihnen sowie der Zivilgesellschaft die Gelegenheit geben, das ZukunftsLabor kennenzulernen. Ein Tag der Offenen Tür folgt in Kürze. Bis dahin möchte ich Sie ermuntern, als „Botschafterinnen und Botschafter“ Ihre heutigen Eindrücke an Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben. Um die Erfahrungen heute so zu machen wie sie in Zukunft angedacht sind, bitte ich Sie zudem, sich heute in diesen Räumlichkeiten nicht in Ihrer Funktion als Amtsleiterin oder als Amtsleiter zu engagieren. Sondern als Mensch ohne Hierarchie einen Beitrag zu leisten.

So wie es Edward Bono eben gesagt hat: hier an diesem Ort, werden wir in Zukunft „die Denkrichtung ändern“. Auch die Einrichtung des ZukunftsLabors erfordert ein Umdenken in Bezug auf Design, Ausstattung und Nutzung. Die besondere Herausforderung besteht darin, diese Komponenten miteinander zu verknüpfen und gut aufeinander abzustimmen.

Wie Sie sehen können, wurde das Labor quasi wie ein Experiment mit Pappmöbeln, Leihmöbeln und selbstgebauten Möbeln eingerichtet. Das mag für den ein oder anderen erstmal ungewöhnlich wirken. Ich finde allerdings, dass man auch an diesem Möbeln den Grundgedanken des Zukunftslabors erkennt: und zwar den Alltag der Verwaltung als „lebenden Prozess“ zu gestalten, der eben stets in Entwicklung ist. Und an dieser Entwicklung werden wir gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern weiter arbeiten.

Liebe Gäste, natürlich machen wir das nicht nur aus dem Spaß an der Freud: im Rahmen der Verwaltungsreform optimieren, verändern und gestalten wir großflächig Prozesse neu. Wenn sich ganze Prozessketten und Arbeitsabläufe verändern, brauchen wir flexible Organisationsstrukturen und mehr Agilität in Prozessen und Projekten.

All das kann nur gelingen, wenn wir die Kolleginnen und Kollegen aktiv beteiligen und mitnehmen. Das ZukunftsLabor soll in seiner Machart und in seinen Inhalten ein Ort sein, an dem genau für diese Denkweise Platz ist.

Dabei werden die Räumlichkeiten nicht nur der Verwaltung zur Verfügung stehen: Wir hoffen auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Es sollen Start-Ups mit ihrem Veränderungswillen engagiert und involviert werden.
Wir wollen eben nicht nur Changemanagement – hier soll ein Austausch von Wissen und Ideen, die Entwicklung neuer Perspektiven und Fragestellungen, problemorientierte Analysen und die gemeinsame Erarbeitung von kreativen Lösungen stattfinden. Ein Ort, an dem den Herausforderungen des digitalen Wandels kollaborativ begegnet wird und Digitalisierungspotentiale aufgedeckt werden. An dieser Stelle möchte ich Sie, liebe Amtsleiterinnen und Amtsleiter, ermutigen. Geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, viele gute, kreative und innovative Ideen hier im ZukunftsLabor zu entwickeln und diese später am Arbeitsplatz nachhaltig umzusetzen. Mir ist es ein Anliegen, den Teamgedanken zu stärken und den Gemeinschaftssinn auch ämterübergreifend zu festigen, damit wir uns alle gemeinsam für das Wohl der Kölnerinnen und Kölner engagieren können.
Es freut es mich besonders, dass wir unter diesem Leitgedanken auch die Köln International School of Design und die TH Köln als Kooperationspartner gewinnen konnten.

Die Kooperation ist wie ich höre für beide Seiten bereichernd und beispielhaft für das kreative, konstruktive und offene Zusammenspiel von Wissenschaft und Stadt.

Ich hoffe, lieber Herr Professor Kohls und liebes Team der KISD, dass Sie das auch alle so empfinden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, „es ist besser, unvollkommen anzupacken als perfekt zu zögern“. Mit diesen Worten von Thomas Edison (US-amerikanischer Erfinder und Unternehmer) möchte ich Ihnen und uns allen einen schönen, ereignisreichen, kreativen und spannenden Vormittag wünschen und mich für Ihre Bereitschaft bedanken, mit uns gemeinsam neue Wege zu gehen. Seien Sie kreativ und genießen Sie die neue Erfahrung.

Unterschritft Henriette Reker

Henriette Reker

Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

Tags: Bürgergespräche , Zukunft

Kategorien: Leben in Köln