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Leben in Köln

Auch die Redakteure sind „total verspielt“

. · 03.08.2018

Wolfgang Guth hofft auf eine Siebenerreihe beim Canasta, Martina Dammrat jagt in „Istanbul“ Waren, Lira und Rubinen nach und Lydia Schneider-Benjamin zerbricht sich gern den Kopf beim Scrabbeln. Foto: Sophia Brix

Wolfgang Guth hofft auf eine Siebenerreihe beim Canasta, Martina Dammrat jagt in „Istanbul“ Waren, Lira und Rubinen nach und Lydia Schneider-Benjamin zerbricht sich gern den Kopf beim Scrabbeln. Foto: Sophia Brix

Spaß, Spannung und Gewinnen – die Redakteure von KölnerLeben sitzen gerne bei Brett- und Kartenspielen mit Freunden und Familie zusammen. Lesen Sie, welche Spiele da das Rennen machen.

Mein Lieblingsspiel: Scrabble

Schon in meiner Jugend habe ich es geliebt, mit meiner Mutter und Schwester Scrabble zu spielen. Auch heute noch, besonders da mein Wortschatz etwas größer geworden ist. Gerne stelle ich mich der Herausforderung, mit Buchstaben Wörter auf das Spielbrett zu legen, je schwieriger und länger, desto besser. Denn das bringt die meisten Punkte ein – und die braucht man zum Gewinnen.

Man zieht aus einem Säckchen sieben Steine und reiht sie für die anderen nicht einsehbar auf eine kleine Ablagebank auf. Auf jedem Steinchen ist je ein Buchstabe mit dem dazugehörigen Punktewert gedruckt. Die Freude ist immer groß über jeden Vokal, denn die sind zum Wörterlegen einfach zu verarbeiten. Aber wehe, ein X ist dabei, das bringt zwar mehr Punkte, wird aber oft zum Ladenhüter. Denn die Krux an dem Spiel ist, die Wörter müssen einen Sinn ergeben, dürfen aber in allen ihren Beugungen und Zeiten gelegt werden.

Begonnen werden muss in der Mitte des Spielfelds, danach können die anderen Spieler in alle Richtungen anlegen. Dabei müssen sie mindestens einen Buchstaben eines bereits gelegten Wortes in ihrem neuen Wort verbauen. So entsteht nach und nach ein schönes Gitternetz, das einem Kreuzworträtsel gleicht. Auf dem Spielbrett gibt es aufgedruckte Felder, die für den Buchstaben auf diesem Feld den doppelten, manche den dreifachen Buchstabenwert, andere sogar bis hin zum dreifachen Wortwert versprechen.

Nach jedem Spielzug eines Mitspielers werden dann die Punkte aus den Zahlenwerten der Steine und den Sonderfeldern addiert und aufgeschrieben. Aber man muss aufpassen: die anderen dürfen an gelegte Worte anbauen. So wurde aus dem „Schulheft“ mit nur einem Steinchen meines Mitspielers „Schulhefte“ und er erntete dafür nochmals die volle Punktzahl! Hat man dann ein Wort gelegt, muss man genau die gleiche Anzahl Steinchen wieder aus dem Säckchen ziehen, erst danach ist der Nächste an der Reihe. Das geht solange, bis das Säckchen leer ist.

Während sich das Spielfeld mit Wörtern füllte, wuchsen bei meiner Mutter, Schwester und mir nicht nur die Verzweiflung, sondern auch die Kreativität in der Wortfindung. Denn inzwischen war zu dem Ladenhüter X auch noch das Y gekommen. Aber da erreichte auch der Spaß seinen Höhepunkt, denn so tierisch ernst haben wir das Spiel nicht genommen. Da gab es auf einmal Flussnamen, die noch nie jemand gehört hatte. Konnte überzeugend vorgetragen werden, in welchem exotischen Land dieser floss, haben sich die anderen gnädig gezeigt und das Wort gelten lassen. Das Gute damals war: Google gab es noch nicht und das Lexikon stand weit weg im Regal. Und war sowieso nicht vollständig.

Lydia Schneider-Benjamin

Meine Lieblingsspiele: „Siedler“ und „Istanbul“

Wenn mein Mann und ich mit Freunden spielen wollen, ist unser erster Vorschlag immer: Siedler!! 1995 als „Die Siedler von Catan“ auf den Markt gekommen, heißt es heute „Catan – das Spiel“. Wir lieben es, Holz, Lehm, Schafe, Erze und Getreide zu tauschen, um Straßen und Dörfer zu bauen, Tauschhäfen zu erschließen – und den Mitspielern die Siegpunkte abzuringen. Ein sehr kurzweiliges Spiel, bei dem viel von der eigenen Strategie beeinflusst werden kann. Aber letztlich entscheidet der Würfel, ob und welche Rohstoffe man erhält – und daher dauert eine Runde meist etwa eineinhalb Stunden, denn langes Grübeln hilft nicht weiter.

(Fortsetzung auf Seite 2)

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