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Antisemitische Vorfälle

Redaktion · 20.09.2023

Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) in Köln. Foto: Joern Neumann

Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) in Köln. Foto: Joern Neumann

Mehr antisemitische Vorfälle 2022 in Köln – aber auch mehr Menschen, die Straftaten gemeldet haben!

Die Meldestelle für antisemitische Vorfälle im NS- Dokumentationszentrum registrierte 2022 insgesamt 83 Vorfälle in Köln, im Vorjahr waren es noch 55 Vorfälle. Das entspricht einem Anstieg von etwa 50 Prozent. Hinzu kommt das Ausmaß: Daniel Vymyslicky, Mitarbeiter der Meldestelle, erläutert: „Nicht nur wurden zahlenmäßig deutlich mehr Vorfälle als im Vorjahr gemeldet, die verzeichneten Formen des Antisemitismus waren außerdem deutlich gewalttätiger.“

Die steigenden Zahlen sind zumindest teilweise auf den wachsenden Bekanntheitsgrad der Meldestelle innerhalb der Stadtgesellschaft zurückzuführen. Die Meldestelle für antisemitische Vorfälle im NS-DOK der Stadt Köln wurde 2020 eingerichtet und ist Anlaufstelle für Betroffene antisemitischer Schmähungen und Straftaten.

Die Formen des Antisemitismus waren 2022 deutlich gewalttätiger, wie etwa beim Brandanschlag auf das Friedhofsgebäude der Synagogen-Gemeinde Köln am 11. Mai. Darüber hinaus wurden 2022 insgesamt drei Angriffe, zwei Bedrohungen, acht gezielte Sachbeschädigungen, vier Massenzuschriften und 65 Vorfälle der Kategorie „Verletzendes Verhalten“ dokumentiert. Im Durchschnitt wurden sieben antisemitische Vorfälle im Monat gemeldet; 2021 waren es noch 4,5 Vorfälle durchschnittlich.

Ob in Form von verbalen Anfeindungen oder körperlichen Übergriffen: 30 Einzelpersonen wurden in Köln antisemitisch angegangen, 20 antisemitische Vorfälle gegenüber Einrichtungen und 15 Vorfälle an Erinnerungsorten wurden dokumentiert. Die meisten davon ereigneten sich in der Kölner Innenstadt.

Tags: Antisemitismus , Stadt Köln

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