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Ratgeber

Vorsicht, Zecken!

. · 27.04.2018

Foto: Pixabay / Meli1670

Foto: Pixabay / Meli1670

Frühsommerliche Temperaturen gefallen nicht nur uns Menschen, sondern auch den winzigen Blutsaugern, die gefährliche Krankheiten übertragen können.

Ist das Wetter wieder besser, werden auch die Zecken wieder aktiv. Aber aufgepasst: Die Krabbeltierchen sind klein, doch das Risiko ist groß! Ein Zeckenstich kann gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Zecken, die den Borreliose-Erreger in sich haben, kommen deutschlandweit vor. FSME-Risikogebiete sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg, Südhessen und das südöstliche Thüringen.

Antibiotika gegen Borreliose

Besonders tückisch: Gegen Borreliose können Sie sich nicht impfen lassen. Zur Vorbeugung helfen nur lange Kleidung und Zeckenschutzmittel. Wer dennoch von einer Zecke gebissen wird, sollte die Stelle in den nächsten Tagen und Wochen genau beobachten. Bildet sich darum eine ringförmige Rötung und wird man außerdem von Fieber und Kopfschmerzen geplagt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Da die Borreliose durch Bakterien übertragen wird, lässt sie sich vor allem im Frühstadium gut antibiotisch behandeln. Schreitet die Krankheit unerkannt fort, kann es zu starken Schmerzen über Herzprobleme bis hin zu einer Gehirnhautentzündung kommen.

FSME mit Impfung vorbeugen

Auch eine FSME beginnt häufig mit grippeähnlichen Symptomen. Sie wird durch einen Virus übertragen und kann ebenfalls zu einer Gehirnhautentzündung führen. Da es gegen diese Krankheit kein wirksames Medikament gibt, bietet hier die gut verträgliche FSME-Impfung den einzigen Schutz. Sie wird von der Ständigen Impfkommission empfohlen und beim Hausarzt durchgeführt.

Irrtümer vermeiden

Bei Vorbeugung und Umgang mit Zecken ist es jedoch wichtig, sich nicht einfach auf landläufige Annahmen zu verlassen. Nicht jede Information über Zecken ist korrekt. So lassen sich die kleinen Blutsauger nicht, wie oft behauptet, von Bäumen fallen, sondern lauern an Gräsern, Zweigen und Sträuchern auf Wirte. Gehen Menschen oder Tiere vorbei, lassen sich Zecken abstreifen. Außerdem gilt es zunächst Ruhe zu bewahren, denn nicht jede Zecke ist infiziert.

Vom Entfernen einer Zecke mit Klebstoff oder Öl wird dringend abgeraten, denn: die Zecke erbricht im Todeskampf ihren Darminhalt und damit Krankheitserreger in die Wunde, was zu einer Infektion führen kann. Bewährt hat sich, die Zecke mit einer Pinzette oder Zeckenkarte dicht an der Haut zu greifen, nicht zu quetschen, und behutsam ohne sie zu drehen herauszuziehen. Anschließend die Wunde desinfizieren. Wer unsicher ist, ob die Zecke komplett entfernt ist, sollte zum Arzt gehen.

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